Erklärvideos im Bildungsbereich gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie bieten eine effektive Möglichkeit, komplexe Themen anschaulich und verständlich zu vermitteln. Besonders in Schulen, Hochschulen und in der beruflichen Weiterbildung können Erklärvideos das Lernen erleichtern und das Engagement der Lernenden erhöhen. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Erklärvideos den Unterricht bereichern können und wie Lehrpersonen und Bildungseinrichtungen sie optimal einsetzen.
Die Kognitive Theorie des Multimedialen Lernens
Eine wichtige wissenschaftliche Grundlage für den Einsatz von Erklärvideos liefert die Kognitive Theorie des Multimedialen Lernens von Richard E. Mayer, einem führenden Psychologen der Universität Kalifornien. In seiner 2020 erschienenen dritten Auflage des Buches «Multimedia Learning» erklärt Mayer, dass Menschen Informationen besser verarbeiten, wenn diese über zwei Kanäle vermittelt werden: visuell und verbal. Er erklärt, dass Lernende, die mit multimedialen Inhalten arbeiten, ein besseres Verständnis und eine höhere Behaltensleistung haben.
In einer seiner Studien wird gezeigt, dass Lernende, die mit multimedialen Videos arbeiten, bis zu 30 % bessere Lernergebnisse erzielen als diejenigen, die nur mit Textmaterialien lernen. Das liegt daran, dass audiovisuelle Inhalte sowohl den visuellen als auch den auditorischen Kanal ansprechen und somit das Verständnis und die Merkfähigkeit deutlich verbessert werden.
Die Vorteile von Erklärvideos im Bildungsbereich
- Komplexe Inhalte einfach erklärt
Erklärvideos kombinieren visuelle, auditive und oft auch interaktive Elemente, die den Lernerfolg erheblich steigern können. Insbesondere für komplexe Themen wie Naturwissenschaften oder Mathematik, bei denen abstrakte Konzepte oft schwer zu verstehen sind, bieten Erklärvideos eine klare, anschauliche Alternative zu rein textbasierten Lernmethoden. - Flexibles und selbstgesteuertes Lernen
Ein weiterer Vorteil von Erklärvideos ist die Flexibilität, die sie Lernenden bieten. Schüler können sich die Videos jederzeit und von jedem Ort aus ansehen – im Klassenzimmer, zu Hause oder unterwegs. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll im Rahmen des sogenannten «flipped classroom»-Ansatzes, bei dem Lernende Inhalte zu Hause vorbereiten und im Unterricht dann vertiefen. So bleibt im Unterricht mehr Zeit für Diskussionen und Praxis. Sie können Videos pausieren, zurückspulen oder mehrmals ansehen, um schwierige Themen besser zu verstehen. - Steigerung der Motivation und Aufmerksamkeit
Videos sind unterhaltsam und wecken das Interesse der Schüler stärker als klassische Lehrmethoden. Mit gut produzierten Erklärvideos können Lehrpersonen ihre Schüler durch spannende Geschichten, Animationen und Soundeffekte motivieren. Studien belegen, dass Schüler besser lernen, wenn sie emotional angesprochen werden – ein Vorteil, den Erklärvideos durch ihre ansprechende Machart bieten. Ein Beispiel: Ein klassischer Frontalunterricht in Mathematik, in dem eine Lehrkraft trocken an der Tafel Formeln vorrechnet, kann schnell eintönig und wenig motivierend für Schüler:innen sein. Wird das gleiche Thema hingegen mit einem Erklärvideo aufbereitet, das Animationen, anschauliche Beispiele und interaktive Elemente enthält, steigt das Interesse und Verständnis der Lernenden. - Barrierefreies Lernen fördern
Mit Untertiteln oder Gebärdensprach-Einblendungen können Erklärvideos inklusiv gestaltet werden. So profitieren auch Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen.
Einsatzmöglichkeiten von Erklärvideos in der Bildung
Erklärvideos im Schulunterricht
Lehrkräfte nutzen Erklärvideos, um komplexe Sachverhalte anschaulich darzustellen. Ein Beispiel aus unserem Portfolio ist das Erklärvideo zur meinKlett Plattform des Klett und Balmer Verlags. Hier wird erklärt, wie Schülerinnen und Schüler die digitale Lernplattform optimal nutzen können.
Erklärvideos in der Berufsbildung
In der Berufsorientierung und -ausbildung können Erklärvideos praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder bieten. Ein Beispiel hierfür ist unser Video «Xenias Weg zur Auto-Entwicklerin» für SwissSkills. In diesem animierten Erklärvideo wird nicht nur Xenias Geschichte erzählt, sondern es wird visuell veranschaulicht, wie junge Talente ihren Traumjob erreichen können. Der Fokus liegt auf dem Bildungsweg, den man durchlaufen muss, um in der Autoentwicklung tätig zu werden. Schritt für Schritt zeigt das Video die verschiedenen Bildungsstufen und wie sie aufeinander aufbauen, um den gewünschten Beruf zu erlangen.
Durch den Einsatz von Animationen können komplexe Bildungswege einfach und verständlich dargestellt werden. Die Zuschauer erhalten einen klaren Überblick, welche Schritte erforderlich sind, um Karriereziele zu erreichen – und das auf eine ansprechende und leicht nachvollziehbare Weise.
Erklärvideos in der Hochschulbildung
Viele Universitäten setzen auf Video-Content, um wissenschaftliche Inhalte zugänglicher zu machen. Erklärvideos eignen sich perfekt für Online-Vorlesungen und digitale Lernplattformen.
Erklärvideos in der Erwachsenenbildung
Ob in der Weiterbildung oder beim Onboarding neuer Mitarbeitender – animierte Videos können dabei helfen, komplexe Unternehmensprozesse oder neue Software-Lösungen schnell zu vermitteln.
Interaktive Erklärvideos und Lernkontrollen
Neben klassischen Erklärvideos können auch interaktive Videos eingesetzt werden, bei denen die Lernenden aktiv eingebunden werden. So können sie beispielsweise Entscheidungen treffen oder Quizfragen beantworten, um ihr Verständnis zu überprüfen. Diese Form des Video-Lernens steigert nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern fördert auch nachhaltiges Lernen durch direkte Anwendung.
Erklärvideos selbst erstellen – Tipps für Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen
Zielgruppenorientiertes Storytelling
Eine klare, verständliche Story ist der Schlüssel zu einem guten Erklärvideo. Dabei sollte die Zielgruppe im Fokus stehen. Grundschüler:innen benötigen eine andere Ansprache als Jugendliche oder Erwachsene. Das Video sollte in einfache, aufeinander aufbauende Schritte gegliedert sein, damit die Inhalte klar strukturiert und leicht nachvollziehbar sind.
Geeignete Tools und Ressourcen nutzen
Für die Erstellung von Erklärvideos gibt es zahlreiche benutzerfreundliche Tools und Plattformen, die auch ohne viel Erfahrung genutzt werden können. Softwares wie Canva, Powtoon oder VideoScribe bieten vorgefertigte Templates und einfache Animationstools, mit denen Lehrpersonen kostengünstig Videos erstellen können. Alternativ können Bildungseinrichtungen auch externe Agenturen beauftragen, um professionell produzierte Erklärvideos zu erstellen.
Interaktive Elemente integrieren
Interaktive Videos, die den Lernenden aktiv in den Prozess einbeziehen, sind besonders effektiv. Quizfragen, die an bestimmten Stellen des Videos eingeblendet werden, oder Aufgaben, die das Gesehene direkt anwenden lassen, fördern das Verständnis und helfen Schülern:innen, das Gelernte sofort anzuwenden. So wird das Video von einem passiven zu einem aktiven Lernmedium.
Fazit: Erklärvideos als Schlüssel zu modernem Lernen
Erklärvideos im Bildungsbereich bieten zahlreiche Vorteile – von einer besseren Verständlichkeit komplexer Themen bis hin zu mehr Motivation und Flexibilität für die Lernenden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass audiovisuelle Inhalte das Lernen effektiver machen und langfristig das Engagement steigern. Besonders interaktive Videos mit Lernkontrollen oder Quizfragen können den Lernerfolg weiter verbessern.
Ob in Schulen, Hochschulen oder der Erwachsenenbildung – der Einsatz von Erklärvideos ist eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht und bietet vielfältige Möglichkeiten, Wissen anschaulich und nachhaltig zu vermitteln. Wer Erklärvideos professionell erstellen möchte, kann auf benutzerfreundliche Tools oder die Unterstützung einer spezialisierten Videoagentur setzen.
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